Pädagogische Arbeit

Inklusion und wie wir sie umsetzen 

Für uns bedeutet Inklusion das jedes Kind unabhängig von seinem Alter, seiner körperlichen und geistigen Entwicklung seiner Religion und seiner Herkunft die gleiche Chance auf Bildung und Teilhabe erfährt. Dabei ist es uns wichtig, dass jeder mit seinen Stärken und Schwächen angenommen wird. Für uns wird durch die inklusive Arbeit die Aufmerksamkeit für einander geweckt, das Einfühlungsvermögen, die Akzeptanz und Toleranz aufgebaut. Ein respektvoller, wertschätzender Umgang aller Parteien ist unumstößlich um ein Grundgefühl von Vertrauen und Wohlbefinden zu schaffen. Eine echte, kongruente pädagogische Haltung trägt dazu bei, dass wir unsere Räume und Angebote so gestalten, dass wir Lernumgebungen schaffen, die die Vielfältigkeit eines jedes einzelnen Kindes berücksichtigt. Somit steht die Förderung von Selbstständigkeit im Vordergrund. 


Eingewöhnung 

Täglich können sie nun beobachten, dass die Spielphasen mit ihren Kindern länger werden. Ihre Kinder fühlen sich zunehmend wohl und bewegen sich angstfrei durch die Spielräume. Wir begleiten ihre Kinder intensiv und geben ihnen die nötige Sicherheit. Nach und nach suchen ihre Die Eingewöhnung ist von Kind zu Kind individuell. Deshalb haben wir uns für das Berliner Modell entschieden. Es basiert auf der Bindungstheorie und sieht eine behutsame und individuelle Eingewöhnungsphase vor. Dieses Eingewöhnungsmodell basiert auf einem respektvollen Umgang und einer sensiblen Begleitung des Kindes sowie seiner Bezugsperson während des Überganges von der häuslichen Umgebung in unser Tagespflegenest. Es soll den Kindern ermöglichen eine sichere Bindung auf zu bauen und sich in der neuen Umgebung wohl zu fühlen. In der ersten Zeit bleiben die Eltern/ Bezugsperson gemeinsam mit ihren Kindern in der Gruppe. Sie lernen das Gruppengeschehen und das Team sowie alle Kinder kennen. Ihre Anwesenheit gibt den Kindern Sicherheit und hilft ihnen dabei eine Bindung zu uns, einer pädagogischen Fachkraft aufzubauen. Hier beginnt dann die Abnablung. Während die Eltern sich zurückziehen, können wir eine sichere Bindung zu ihrem Kind aufbauen. Dabei sind sie weiter anwesend und bleiben der sichere Hafen für ihr Kind. Je nach Bindung des Kindes an uns, werden wir sie bitten sich immer weiter vom Spielgeschehen zurückziehen.  

Kinder dann zu uns mehr Nähe und lassen sich von uns beim Essen füttern, wickeln und auch trösten. Eine gute Bindung baut sich langsam auf. Gemeinsam entscheiden wir dann, wann die erste Trennung stattfinden wird. Eine behutsame Eingewöhnung kann bei uns 3 bis 6 Wochen dauern.  


Partizipation 

Um eine gelungene Partizipation herbei zu führen, brauchen Kinder aufmerksame, wertschätzende Erwachsene, die ihnen bei der Bewältigung ihrer täglichen Aufgaben Hilfestellung geben und ihnen Vertrauen schenken es selbst schaffen zu können. Dafür braucht es kindgerechte Formen der Mitbestimmung. Jedes Kind hat das Recht, seine Bedürfnisse zu äußern und aktiv bei der Gestaltung seiner Umwelt mit zu bestimmen. In unserer Einrichtung zieht sich Partizipation als ein grundlegendes pädagogisches Prinzip und gelebte Haltung durch den Alltag. So können unsere Kinder ihrem Alter und ihrer Entwicklung entsprechend selbst entscheiden, wo und mit wem sie wie lange spielen möchten, sie können schon selbst bestimmen was sie und wieviel sie essen möchten, von wem sie gewickelt werden wollen oder auch entscheiden, dass sie keinen Mittagsschlaf mehr brauchen. Denn durch Mitbestimmung und Teilhabe können die Kinder Eigenverantwortung erlernen und übernehmen und erfahren sich als wichtigen Teil der Gemeinschaft. Auf diese Weise wird demokratisches Verhalten und Zusammenleben im Alltag der Glückskinder gelebt.


Beobachtung und Dokumentation / Portfolio

Um jedes Kind individuell fördern zu können, ist es wichtig regelmäßig Beobachtungen im Gruppenalltag durchzuführen und zu dokumentieren. Sie geben uns einen Einblick in die aktuelle Entwicklung des Kindes und lassen Stärken und Defizite erkennen. Durch genaues beobachten erhalten wir einen Überblick über die Interessen und Fähigkeiten eines jeden Kindes. Somit können wir gezielte Lernangebote setzen, um alle Kinder entsprechend ihres Entwicklungsstandes zu fördern und zu fordern.  

Als Grundlage für unser Beobachtungsmodell richten wir uns nach Ernst J. Kiphard. Hierbei handelt es sich um eine Entwicklungstabelle, die die körperliche, die kognitive sowie die soziale Entwicklung von Kindern unter drei Jahren zusammenfasst und uns unterstützt die Fortschritte jedes Kindes zu verfolgen und die Entwicklung der Kinder bestmöglich und individuell zu fördern.  

Das Portfolio als eine Form der Dokumentation erzählt die individuellen Bildungs- und Entwicklungsschritte eines jeden Kindes. Es wird wertfrei, sachlich und respektvoll geschrieben. Die Dokumentation geschieht mit Hilfe von Fotos, Gemälden, kleinen Kunstwerken und Lerngeschichten.  

Gerne binden wir auch Eltern und andere Bezugspersonen in die Dokumentation mit ein.  

Zitat: „Jedes Kind ist einzigartig und hat einen guten Grund für sein Verhalten“, 

diesen Satz hat Carl Rogers geprägt. Durch wertfreie Beobachtung kann es gelingen, die Gründe für ein Verhalten herauszufinden und adäquat darauf zu reagieren. Das macht im Wesentlichen unsere pädagogische Arbeit aus. 

Zusammenfassend ist zu sagen, dass durch Beobachtungen und daraus entstehenden Dokumentationen, das Entwicklungspotential eines jeden Kindes zu erkennen ist und die pädagogischen Möglichkeiten zu Lernerfolgen geebnet werden. 


Zusammenarbeit mit den Eltern

Eine vertrauensvolle, respektvolle und wertschätzende Zusammenarbeit mit unseren Eltern, bietet eine stabile Grundlage für eine gut gelingende Erziehungspartnerschaft. Denn miteinander ist füreinander! Gerade in der inklusiven Kindertagespflege ist die Zusammenarbeit der Erziehungspartner enorm wichtig. Um angemessen pädagogisch arbeiten zu können muss man die Lebenswelt der Kinder in all ihren Facetten kennen und verstehen können. Tägliche Tür und Angel Gespräche ermöglichen uns, die Kinder dort abzuholen, wo sie „gerade“ stehen. Des Weiteren bieten wir regelmäßige Entwicklungsgespräche sowie Hospitationen an, um den Eltern einen aktuellen Einblick in den Gruppenalltag und den Entwicklungsstand ihres Kindes zu geben. Gemeinsame Erlebnisse wie zum Beispiel Bastelnachmittage, Feste, Ausflüge oder einen Großelternnachmittag bieten den Familien die Möglichkeit sich kennenzulernen, sich auszutauschen und zu einer tollen Gemeinschafft zusammen zu wachsen.